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„Plastikpyramide – Recherche im Sortierzentrum“

Im Herzen der Abfall­sortierung

Der Besuch des Müll-Verwertungszentrums in Vedène war ein Schock. Ein stiller Schock, ohne sichtbare Gewalt, aber schwer von Wahrheit.


Was wir „Sortierung“, „Verwertung“, „Abfallmanagement“ nennen, sind keine abstrakten Begriffe.Dahinter stehen Maschinen, Wände, Ströme… und Hände.

Denn bevor es ein technisches Thema ist, ist es ein menschliches.

Auf den Sortierbändern sah ich die Spuren unseres Alltags vorbeiziehen: noch klebrige Flaschen, Tüten, Reste aller Art. Ich sah die riesigen, gepressten Ballen, bereit für neue Transformationen. Und ich sah auch das, was man kaum zeigt: Fehler, Gefahren, Explosionen. Eine vergessene Spraydose „Crème Deluxe“ in einer Tonne kann schwere Schäden verursachen. Eine falsch entsorgte Spritze kann verletzen. Ein einziger nachlässiger Handgriff kann diejenigen gefährden, die das sortieren, was wir vergessen wollen.


Und dann war da dieser Satz, den ich gehört habe:„Hauptsache, sie haben Arbeit.“

Ein Satz, der trifft. Ein Satz, der alles sagt: unsere Unbewusstheit, unsere Widersprüche, unser Komfort, der auf dem Unsichtbaren beruht.


Dieser Besuch hat mir die Augen geöffnet. Er bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass die Plastikpyramide — das Werk, das ich gerade erschaffe — die Materie nicht verschönern darf, sondern sie sichtbar machen muss. Sie zeigen muss, wie sie ist: schwer, hartnäckig, angehäuft.


Dieser Blog wird kein Lernraum sein. Er wird ein Blick-Tagebuch: ein Ort, an dem ich teile, was ich sehe und was ich empfinde — im Feld und im Atelier. Ein gespanntes Band zwischen Industrie, Kunst und unserer gemeinsamen Verantwortung.

In Vedène habe ich die Kehrseite unserer Gewohnheiten gesehen. Und ich möchte sie weiter zeigen.


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**„STOP.

Ein alltägliches Wort, aber hier klingt es anders:**

Stopp dem Vergessen, Stopp der Gleichgültigkeit, Stopp der Illusion, dass unser Abfall verschwindet.


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„Abfallströme gleiten vorbei, Hände sortieren – ein menschlicher Rhythmus im Reich der Maschinen.“


Unten: Simulationsbild der zukünftigen Installation der Plastikpyramide.

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